Mit dem Rollator zum Rockkonzert?
Zur Musikrezeption älterer Menschen im Lichte von Lebenslaufdynamiken, Intergenerationalität und sozialer Ungleichheit
Musikgeschmack wandelt sich über Generationen hinweg, so dass es nicht überrascht, wenn Ältere heutzutage z.B. lieber die Beatles als eine Blaskapelle hören. Allerdings kann man nicht davon ausgehen, dass der Musikgeschmack und Kontexte des Musikhörens im Laufe des Lebens unbedingt stabil bleiben. Während die einschlägige Literatur sich oft mit Musikhören bei jüngeren Menschen beschäftigt, fragen wir danach, wie sich der Musikgeschmack älterer Menschen entwickelt hat und ob Musik – in Zeiten wieder vermehrt diskutierter Generationenkonflikte – Grenzen zwischen den Generationen verstärkt oder vielmehr tendenziell verwischt. Wir verbinden dabei Alterns- und Ungleichheitsforschung: Insofern Geschmack als auch durch die Bildung bzw. soziale Lage beeinflusst gilt, fragen wir, welche Rolle Status(dis)kontinuitäten im Lebenslauf für den Zusammenhang von Musikgeschmack, sozialer Lage und Alter/Kohorten spielen. Lassen sich etwa Vorstellungen von Vorlieben für z.B. klassische Musik hier und Schlager da für ältere Menschen aufrechterhalten?
Empirisch planen wir biographische Interviews, Gruppendiskussionen und intergenerationale ‚Duo-Interviews‘.
Das Projektvorhaben entsteht in Kooperation mit Prof. Dr. Monika Reichert.