Handlungsprobleme und Typisierungen bei persönlicher und algorithmisierter Kaufberatung im Internet
Innerhalb des Forschungsprojekts "Curated Shopping – Handlungsprobleme und Typisierungen bei persönlicher und algorithmisierter Kaufberatung im Internet" werden bekannte Fragen nach der Spezifik des Online-Shoppings wiederaufgeworfen und neu verhandelt.
In der sozialwissenschaftlichen Forschung zum Online-Handel und -Shopping hat sich in den letzten Jahren ein Beschreibungsmodell verfestigt, das mit vier Basisannahmen operiert. Das Online-Shopping ist (1.) gekennzeichnet durch den Wandel von einer Service-Triade zwischen Anbieter, Anbieter-Personal und Kunden zu einer interfacevermittelten Service-Dyade zwischen Anbieter und Kunden: Service-Personal, das Konsumierende (individuell) berät und in ihrem Konsumprozess begleiten und unterstützen kann, steht typischerweise nicht zur Verfügung. Damit verbunden ist (2.) die Verlagerung von Kompetenzanforderungen, insbesondere der Selbstinformation, auf die Konsumenten, die sich (3.) mit einem potenziell vollumfänglichen Produktangebot konfrontiert sehen und aus diesem auswählen müssen. Gleichzeitig sind (4.) anbieter- und konsumentenseitiges Handeln zunehmend miteinander verflochten (etwa durch Cookies und entsprechend angezeigte Werbungen, Feedbackfunktionen, Rezensionen etc.).

In unserem Forschungsprojekt befassen wir uns mit dem Angebotstypus des ‚Curated Shopping‘, der sich durch eine anbieterseitige Vorauswahl und personalisierte (z.T. auch individualisierte) Empfehlungen von Produkten kennzeichnet. Das Angebot beinhaltet in einem zentralen Element, entgegen gängigen Beschreibungsmodellen des Online-Handels, digital vermittelte Beratungsdienstleistungen. Ziel des Projektes ist es sich mit den dabei sowohl auf Kundenseite als auch auf Seite der Anbietenden entstehenden Handlungsproblemen auseinanderzusetzen und die jeweiligen Problemlösestrategien typisiert zu rekonstruieren. Anhand welcher Kriterien werden bestimmte Artikel vorgeschlagen? An welchen Stellen ist die Mitarbeit des Kunden unerlässlich? Welche Spezifika lassen sich durch die mediale Rahmung feststellen? Die Fokussierung auf die Mediatisierung von Beratungsdienstleistungen kann, so unsere These, einen Beitrag zu einem differenzierten Verständnis reflexiver Mediatisierung von Konsum liefern.
Der empirischen Studie liegt ein explorativ-interpretatives Forschungsdesign zugrunde, bei dem organisations- und konsumethnographische Zugänge im Rahmen einer hermeneutisch-wissenssoziologischen Studie gebündelt werden. Dabei werden u.a. die Homepages von Anbietern analysiert, als auch Interviews mit den Organisationen und in ihr tätigen Personen geführt. Gleichsam führen wir auch auf Seiten der Konsumenten Interviews und arbeiten an der Entwicklung eines Erhebungsinstruments, dass es uns ermöglicht, den Konsumprozess längsschnittlich zu begleiten.
Projektlaufzeit
12/2019 -11/2022 (36 Monate)
Projektteam
Leitung | Dr. Paul Eisewicht |
Team | Pauline Kortmann, B.A. Nina Gerke |

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Der Campus der Technischen Universität Dortmund liegt in der Nähe des Autobahnkreuzes Dortmund West, wo die Sauerlandlinie A45 den Ruhrschnellweg B1/A40 kreuzt. Die Abfahrt Dortmund-Eichlinghofen auf der A45 führt zum Campus Süd, die Abfahrt Dortmund-Dorstfeld auf der A40 zum Campus-Nord. An beiden Ausfahrten ist die Universität ausgeschildert.
Direkt auf dem Campus Nord befindet sich die S-Bahn-Station „Dortmund Universität“. Von dort fährt die S-Bahn-Linie S1 im 20- oder 30-Minuten-Takt zum Hauptbahnhof Dortmund und in der Gegenrichtung zum Hauptbahnhof Düsseldorf über Bochum, Essen und Duisburg. Außerdem ist die Universität mit den Buslinien 445, 447 und 462 zu erreichen. Eine Fahrplanauskunft findet sich auf der Homepage des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr, außerdem bieten die DSW21 einen interaktiven Liniennetzplan an.
Zu den Wahrzeichen der TU Dortmund gehört die H-Bahn. Linie 1 verkehrt im 10-Minuten-Takt zwischen Dortmund Eichlinghofen und dem Technologiezentrum über Campus Süd und Dortmund Universität S, Linie 2 pendelt im 5-Minuten-Takt zwischen Campus Nord und Campus Süd. Diese Strecke legt sie in zwei Minuten zurück.
Vom Flughafen Dortmund aus gelangt man mit dem AirportExpress innerhalb von gut 20 Minuten zum Dortmunder Hauptbahnhof und von dort mit der S-Bahn zur Universität. Ein größeres Angebot an internationalen Flugverbindungen bietet der etwa 60 Kilometer entfernte Flughafen Düsseldorf, der direkt mit der S-Bahn vom Bahnhof der Universität zu erreichen ist.
Die Einrichtungen der Technischen Universität Dortmund verteilen sich auf den größeren Campus Nord und den kleineren Campus Süd. Zudem befinden sich einige Bereiche der Hochschule im angrenzenden Technologiepark. Genauere Informationen können Sie den Lageplänen entnehmen.